Bei einem Depotübertrag muss man immer angeben, ob man die Wertpapiere auf ein eigenes Depot oder eine fremde Person übertragen lassen möchte. Kreuzt man an, dass ein Übertrag auf ein eigenes Depot stattfindet, ist dies steuerlich kein Problem. Möchte man jedoch Wertpapiere auf eine andere Person übertragen findet somit ein Eigentümerwechsel statt. Man sollte dann am besten vorab mit einem Steuerberater sprechen.
Der übliche Fall ist jedoch, dass man aus seinem Depot x Wertpapiere in sein Depot y übertragen möchte, was steuerlich nicht relevant ist. Die Ankaufskurse werden von der abgebenden Bank übermittelt und auch eventuelle Verlustsalden kann man übertragen lassen.
Im Antrag lässt sich angeben, welche Aktien oder andere Wertpapiere übertragen werden sollen. In dem entsprechenden Feld gibt man die Wertpapierbezeichnung (z.B. comdirect Bank AG), die WKN (542800) und die Stückzahl die übertragen werden soll an. Man kann nämlich z.B. auch nur 100 Stück seiner 200 Stück des entsprechenden Wertpapiers übertragen lassen. Alternativ lässt sich durch ankreuzen auswählen, dass das ganze Depot übertragen werden soll. Das Ausfüllen der einzelnen Wertpapiere für den Übertrag spart man sich beim vollständigen Depotwechsel somit.
Außerdem kann um Auflösung des alten Depots und zusätzlich um Übertragung eventueller Verlusttöpfe zur onvista Bank gebeten werden. Eventuelles Guthaben kann man sich per Antrag vom alten Depotverrechnungskonto zu onvista überweisen lassen. Statt eines bestimmten Betrages einzutragen, wie im Formular vorgegeben, kann man um die Übertragung des gesamten Kontoguthabens bitten. Zumindest haben wir in unserem Test ein altes Depot aufgelöst und sämtliche Wertpapiere plus Kontoguthaben zur onvista Bank übertragen.
Das Formular für den Depotwechsel kann an die alte Bank oder an onvista geschickt werden. Wir würden empfehlen den Antrag an die onvista Bank zu schicken. Die onvista Bank als neuer Depotanbieter hat schließlich einen größeren Anreiz, dass der Depotwechsel klappt und die Wertpapiere übertragen werden. Dieses Vorgehen wird allerdings den Übertrag der Wertpapiere um 2 bis 3 Tage verzögern, da die onvista Bank den Antrag erst prüfen und dann selbst zur abgebenden Bank weiterleiten wird.
Die onvista Bank weist u.a. darauf hin, dass keine Aktienbruchstücke übertragen werden können. Wer einen Aktiensparplan (nicht mit ETF- oder Fondssparplan zu verwechseln) bespart hat, kann eventuelle Bruchstücke nicht übertragen lassen.
Bei einigen Fonds und ETFs ist der Übertrag von Bruchstücken ebenfalls nicht möglich. Die Bruchstücke werden dann automatisch vor dem Übertrag verkauft und der Verkaufserlös übertragen, was auch bei anderen Banken so gehandhabt wird.
Nein. Die onvista Bank wickelt den Übertrag komplett kostenlos ab. Wenn es sich bei der abgebenden Bank um eine deutsche Bank handelt, wird diese ebenfalls keine Gebühren erheben, da dies gesetzlich untersagt ist. Der Bankwechsel soll nämlich nicht durch Gebühren bzw. Kosten behindert werden.
Wird das alte Depot jedoch von einem ausländischen Anbieter (z.B. degiro) geführt, kann dieser Gebühren für den Übertrag verlangen. Degiro verlangt z.B. 10€ für jede übertragene Position. Würde man 10 Aktien der comdirect Bank, 5 Aktien der Deutsche Bank und eine Anleihe von degiro zu onvista übertragen lassen, würden 30€ in Rechnung gestellt werden. Der zu den Sparkassen gehörende S-Broker, ist der einzige uns bekannte Anbieter, der zumindest einen Teil der Kosten für einen Depotübertrag aus dem Ausland übernimmt.
Zusätzlich können Kosten durch die Verwahrstellen der Wertpapiere anfallen. Für außereuropäische Aktien werden in einigen Fällen Gebühren erhoben, wenn diese übertragen werden sollen. Die Gebühren bewegen sich aber in den meisten Fällen im einstelligen Euro-Bereich (je nach Übertagsvolumen) und werden zum Teil direkt vom neuen Depotanbieter übernommen und ansonsten (durch die alte und neue Bank) dem Kundenkonto belastet.
Die onvista Bank gibt die Dauer des Übertrags mit ca. einer Woche an. Ab ca. einer Woche sollen die Wertpapiere im Depot der onvista Bank eingebucht sein. Ungefähr eine Woche ist eine realistische Schätzung für die Dauer eines Übertrags von Wertpapieren, allerdings dauert der Übertrag bei Wertpapieren, die nicht an deutschen Börsen gehandelt werden in der Regel länger.
Am besten sollte man Wertpapieren mit einem Zeitwert oder einer Knockoutschwelle vorm Depotübertrag verkaufen. Bestenfalls sind diese während des Übertrags 5 bis 7 Tage nicht handelbar, aber es kann auch immer zu Verzögerungen kommen. Die Märkte können sich in dieser Zeit ungünstig entwickeln und man hätte keine Zeit zu reagieren.